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KW 49/14

Wochenbrief KW 49 2014

Selbst gut vorbereitet führt  jede Prüfung  dazu, dass die Stresshormone im Körper dieses seltsame Gefühl des möglichen Versagens hervorrufen.  Das ist unangenehm und je älter man wird, je lästiger empfindet man es. Vielleicht, weil einem das Leben, das man bisher lebte schon genug Prüfungen auferlegt  hat.  Aber so lange man lebt, hat man die vergangenen Prüfungen auch bestanden und mit diesen Gedanken stellt sich auch eine Gelassenheit ein.

Diese Woche hatten wir die große Bio-Prüfung. Neben den unangekündigten Kontrollen die stichprobenmäßig unter dem Jahr unangekündigt stattfinden, wird die große Bio-Prüfung angekündigt.  Man kann sich also und muss sich auch darauf vorbereiten.  Schlaglisten, Buchhaltung, die Jahresabschlüsse, die Rechnungen für den Düngerzukauf, die Pflanzenschutz- und Pflanzenstärkungsmittel müssen für den Prüfer zur Einsicht vorbereitet werden.

Am Anfang  dieser Prüfung steht zuerst die Betriebsdokumentation. Es werden die Flächenzugänge oder Abgänge abgefragt und dokumentiert. Danach werden die Betriebsbeschreibung  und die Gebäudepläne aktualisiert. Darauf folgt dann ein Betriebsrundgang.  Zu jedem Raum auf unserem Hof hat der Prüfer das Recht ihn zu betreten. Das sind die Kühlhäuser, die Packhalle und die Lager für Saatgut und Düngemittel. Insbesondere in den Kühlhäusern interessiert sich der Prüfer für die zugekaufte Ware.  Jede Kiste und jeder abgepackte Artikel muss etikettiert sein. Das Etikett ist der Ausweis der Ware. Anhand der Etiketten und anhand der zu den Etiketten passenden Zertifikate kann der Kontrollör prüfen, ob die Ware wirklich aus ökologischem Landbau ist. Bei dem Rundgang durch die Packhalle hat der Prüfer dann eine zufällig gerade gepackte Gemüse- und Obstkiste genommen und dann anhand des dazugehörigen  Lieferscheines die korrekte Auszeichnung und die Herkunft der Ware geprüft.  Nach dem Rundgang durch die Gebäude erfolgt ein weiterer Rundgang durch die Gewächshäuser und danach eine Rundfahrt über unsere Felder. Nach einer kleinen Pause geht es dann im Büro weiter.  Zu dem gepflanzten Feldsalat in den Gewächshäusern müssen die entsprechenden Lieferscheine der zugekauften Feldsalatpflanzen, sowie das dazugehörige Biozertifikat des Jungpflanzenproduzenden,  vorgelegt werden. Anhand der Buchhaltung und der Jahresabschlüsse wird nach Auffälligkeiten geschaut. So lässt sich für den Prüfer anhand des Journals schnell feststellen ob die Angaben z.B. zum Düngemittelzukauf plausibel sind. Jede Düngemittle-, Pflanzenschutz-, Pflanzenstärkungsmittel- und Saatgutrechnung wird angeschaut.  Hier schaut der Prüfer ob die zugekauften  Betriebsmittel den Vorgaben der EU-Biorichtlinie und den Biolandrichtlinien entsprechen. Danach erfolgt eine Plausibilitätskontrolle eines zufällig ausgewählten Produktes, dieses Jahr waren es die Tomaten. Wieviel Tomaten wurden laut Schlagliste angebaut, wieviel Jungpflanzen wurden von welchem Jungpflanzenbetrieb zugekauft und wieviel Tomaten haben wir verkauft. Nach der Kontrolle der Gärtnerei erfolgt die Kontrolle des Lieferservices. Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass im Endverkauf an Privatkunden nur Lieferservices kontrolliert werden. Bioläden, Biosupermärkte unterliegen nicht der Kontrollpflicht. Doch zurück zur Prüfung.  Anhand von zufällig ausgewählten Eingangsrechnungen wird  über das Internet geprüft ob der Lieferant auch ein noch gültiges Biozertifikat hat. Mit einer danach anschließenden Warenstromberechnung wird auch hier die Plausibilität der Angaben untersucht. Diesmal wurde die Wahrenstromberechung anhand der verkauften Tomatenmengen in der Kalenderwoche 13 im Jahr 2014 durchgeführt.  Dabei wird zuerst gefragt, wieviel Tomaten in dem zur Frage stehenden Zeitraum verkauft wurden. Dann wird anhand von Lieferscheinen oder Rechnungen der Wareneingang mit der verkauften Menge abgeglichen. Beide Summen müssen sich annähernd entsprechen. Einzeln betrachtet hat jede Prüfung ihre Berechtigung in der Summe allerdings ist es für kleine Betriebe eine ganze Menge Holz.

Wir haben natürlich diese Prüfung, wie  bisher schon immer auch in den vergangenen Jahren, bestanden und sind gespannt welche Prüfungen uns, neben der jährlichen EU-Bio-Prüfung,  im neuen Jahr erwarten. Das könnten sein, Lohnsteuerprüfung, Sozialversicherungsprüfung Bund, Sozialversicherungsprüfung Land, Umsatzsteuerprüfung,  Einkommenssteuer- und Betriebsprüfung des Finanzamtes, dazu kommt die Umsatzsteuerprüfung, die Kontrollen der Berufsgenossenschaften und die Lebensmittelkontrolle. Bis vor wenigen Jahren gab es noch die EU-Normenkontrolle für Obst und Gemüse. Wir sind aber  noch lange nicht fertig. In der Landwirtschaft  habe wir noch die EU-Beihilfekontrolle, hier wird geprüft ob die Flächenangaben stimmen, aus welchen die Flächenprämien berechnet werden, die CC-Kontrolle, diese überprüft ob die Voraussetzungen eingehalten werden um überhaupt EU-Flächenprämien zu erhalten. Da neben der EU und dem Bund auch das Land Baden-Württemberg ein Förderprogramm für die Landwirtschaft aufgelegt hat, das sogenannte Meka-Programm, kommt der Landwirt auch um diese Kontrolle nicht herum.  Betriebe die an den Lebensmitteleinzelhandel Ihre Ware abgeben müssen sich  nach GLOBAL G.A.P. oder nach QS zertifizieren lassen.

Draußen auf den Feldern haben die Pflanzen ihr Wachstum weitgehend eingestellt. Noch aber sieht man Grünkohl, Wirsing und Rosenkohl auf den Äckern. Da es noch immer keinen starken Frost gab kann bei Grünkohl und Wirsing zu einem Befall mit der Weisen Fliege kommen. Diese Fliegen sind zwar etwas lästig aber nicht wirklich schlimm. Legen sie diese Gemüsearten am Besten sofort in den Kühlschrank, denn bei diesen niedrigen Temperaturen bewegen sich diese Tiere nicht mehr. Wenn Sie dann den Wirsing und den Grünkohl erst ganz kurz vor  der Zubereitung aus dem Kühlschrank entnehmen, die noch kalten Blätter kurz abspülen, haben Sie keinen Ärger mit freifliegenden Weißen Fliegen in Ihrer Wohnung.

Auch in unseren Gewächshäusern wird es ruhiger. Nächste Woche gibt es nur kleine Mengen an Feldsalat, da auch hier die Temperaturen das Wachstum etwas verlangsamen.

Bitte bestellen Sie rechtzeitig Ihre Trocken-Ware für Weihnachten. Am Besten schon für kommende Woche, so können wir, sollte etwas nicht lieferbar sein, in der darauffolgenden Woche noch liefern.

Tel.: 07042 9 20 64

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