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Wetterinformationen von Vaihingen
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KW 17/17

Billige Weltmeister

Liebe Kunden/innen,

das kommt davon, wenn man nicht auf den Kalender schaut, bevor man losfliegt. Schon eine Woche vor Ostern - bei fast sommerlichen Temperaturen - kamen unsere Schwalben bei uns an. Fast eine Woche früher als in den Jahren zuvor. Und jetzt hocken sie in der Scheune auf den Stangen, frieren und hungern, weil die Kälte dieser Tage auch den Mücken und Insekten das Leben schwer macht. Uns haben die Frostnächte zum Glück nicht sehr geschadet. Im Freiland haben wir bisher nur die dicken Bohnen gepflanzt, die Minustemperaturen sehr gut vertragen. In unseren Gewächshäusern haben wir die Kulturen bei Frostgefahr nachts beregnet. Das Wasser gefriert zwar auf den Kulturen, aber es gibt auch bei diesem Prozess Wärme ab, die die Pflanzen vor dem Erfrieren schützt. Das hat geklappt. Unsere Nussbäume rund um den Hof sehen dagegen elend aus. Hier ist alles erfroren, was grün war und blühte. Aber in ein paar Wochen wird davon nichts mehr zu sehen sein. Die Nussernte wird aber voraussichtlich dieses Jahr ausfallen. Das ist aber verkraftbar. Im Gegensatz dazu, haben unsere Kollegen ein schwereres Päckchen zu tragen: bei Beeren, Obst und Wein waren die Schäden zum Teil sehr groß. Aber auch hier gilt es erst einmal abzuwarten und zu schauen, ob sich die ein oder andere Kultur nicht doch wieder erholt.

Wenn es in den nächsten Tagen wieder wärmer wird, werden Zuckermais, Kürbis und Zucchini gesät. Aber bevor der Boden nicht wesentlich wärmer ist, bleibt die Sämaschine in der Halle, denn da wir im ökologischen Landbau das Saatgut nicht beizen (mit Insektiziden behandeln), brauchen wir, damit das Saatgut zügig keimt, optimale Bodentemperaturen. Denn wenn das Saatgut zu lange bei zu kühlen Temperaturen im Boden verweilt, kann es während dieser Zeit von so allerlei Getier im Boden aufgefressen werden.

Trotz des Regens der letzten Tage ist es noch immer viel zu trocken. Wir hoffen, dass die jetzige Bodenfeuchtigkeit genügt, um wenigstens die Gründüngungsaussaaten, die wir vor 2 Wochen ausgesät haben, keimen zu lassen.

Und draußen in der Welt, streitet man sich über den Handelsbilanzüberschuss von Deutschland. Vielleicht liegt das Problem nicht nur daran, dass wir zu viel ins Ausland verkaufen und zu wenig von dort kaufen, sondern daran, dass wir viel zu billig einkaufen. Auch in der Hinsicht sind wir Weltmeister.

Jetzt hoffe ich auf noch mehr Regen und dann auf ein paar sonnige Wochen.

Grüße,
Michael Braun

Tel.: 07042 9 20 64

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