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Wetterinformationen von Vaihingen
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KW 33/17

Als ob wir das nicht alle schon wüssten

Liebe Kunden/innen,

die heutigen Temperaturen lassen vermuten, das Jahr nimmt Anlauf auf den Herbst. Nach den Hitzerekorden in diesem Jahr tut aber eine solche Abkühlung auch mal gut. Das Getreide ist gedroschen, das Stroh unter Dach und Fach, die Felder liegen jetzt umgebrochen unter der Sonne hinter den Wolken und werden durch die ausgiebigen Niederschläge gut durchfeuchtet.

Die Getreideernte begann in diesem Jahr außergewöhnlich früh, zog sich dann aber, aufgrund der ungünstigen Witterungsverhältnisse im Juli, über Wochen ins Land. Die Erträge waren gut, oder zufriedenstellend wie man so schön sagt, wenn es nichts zu klagen gibt, aber man trotzdem etwas mehr erwartet hätte.

Im Freiland wächst unser Gemüse aufgrund der Niederschläge sehr gut. Über den Kürbissen wölbt sich ein grünes Blätterdach, das die darunter wachsenden Früchte verbirgt. Wenn es in den nächsten Tagen, wie vorhergesagt, wieder wärmer wird, dann wird auch diese grüne Pracht sehr schnell in sich zusammenfallen. Dann beginnt die Kürbisernte. Ab nächster Woche können wir Ihnen schon die ersten eigenen Hokkaidokürbisse, Ufokürbisse und Rondinis anbieten. Ebenfalls gibt es ab nächster Woche auch Zuckermais aus eigenem Anbau. Durch gestaffelte Sätze ist der Zuckermais voraussichtlich bis Mitte Oktober verfügbar.

In den Gewächshäusern lassen die Gurken das Ende des Sommers erkennen. Von unten schiebt sich der Mehltau nach oben und oben machen sich die Spinnmilben breit. Das hört sich schlimmer an als es ist, noch sieht der Bestand sehr gut aus. Ende August ist aber auch hier Schluss. Die Jungpflanzen für die Folgekultur ist schon ausgesät. Die Tomaten werden bei den jetzigen Temperaturen nur zögerlich rot, aber auch das hat seine guten Seiten, da wir zurzeit ferienbedingt sehr wenige Kunden haben.

Und draußen in der Welt wunderten sich die Legehennenhalter über die durchschlagende Wirkung von ätherischen Ölen gegen die Rote Vogelmilbe. Dega-16 hieß dieses Wundermittel, das aus Eukalyptusöl und Menthol besteht. Das Betriebsgeheimnis dieser Wunderwirkung war allerdings das beigemischte Insektizid Fipronil. Da gegen ätherische Öle eigentlich nichts einzuwenden ist, hätte Dega-16 auch im ökologischen Anbau eine Zulassung erhalten und ist wohl in einigen Ländern auch zugelassen. So wie sich die Lage zurzeit darstellt, ist Dega-16 in Deutschland in Biobetrieben nicht verwendet worden, während in den Niederlanden auch Biobetriebe betroffen sind. Der Jagsthof von dem wir unsere Eier beziehen verwendet zur Reinigung der Ställe den Kärcher und feinvermahlene Gesteinsmehle. Die Problematik dieses Skandals liegt aber tiefer ist systemimmanent und wird sich wiederholen, denn um eine Zulassung eines bestimmten Mittels für eine bestimmte Anwendung zu erhalten muss der Hersteller nur die Liste der Inhaltsstoffe vorlegen. Eine Überprüfung dieser Angaben findet in der Regel nicht statt. Das ist Blindes Vertrauen.

Und was ist noch passiert in diesen Wochen. Bücher wie „Deutschland schafft sich ab“ schrieben bisher nur alte Männer, die meinten im Leben zu kurz gekommen zu sein, die in ihrem Dasein unter permanent gefühlter Unterforderung litten und die, das Ende vor den Augen, es nie verwanden nur in der dritten Reihe gestanden zu haben. „Wir können nicht allen helfen“, das neuste Buch des 45 jährigen Bürgermeisters aus Tübingen lässt mich befürchten, dass manche in der Politik zur vorzeitiger Vergreisung neigen. Wir können nicht allen helfen, als ob das nicht ALLE schon wüssten.

Ich wünsche Ihnen noch viele sonnige Ferienwochen

Michael Braun

Tel.: 07042 9 20 64

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