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KW 25/17

Schön leblos

Liebe Kunden/innen,

alles Schöne hat ein Ende, schade schade. Die Pfingstferien, schon wieder rum. Wie immer sind die zwei Wochen doch viel zu kurz. Zu Ende geht es auch in der nächsten Woche mit dem Spargel, dem Rhabarber, und den alten Kartoffeln. Auch für Äpfel, Pastinaken, Petersilienwurzel und die schwarzen Rettiche ist das Ende abzusehen. Der letztjährige Lauch, der seit fast 10 Monate auf den Feldern dem vergangenen nassen Sommer, dem trockenen Herbst und den kalten Winternächten trotzte, will jetzt nur noch Eines, sich endlich vermehren. Dazu treibt er aus seiner Mitte einen dicken Stängel in die Höhe, der stark genug sein muss um seine wunderschöne blaue Blüte zu tragen. Für uns wird er allerdings durch diese Aktion ungenießbar.

Alles Gute hat auch einen Anfang, auf den man sich jedes Jahr neu freuen darf. Jetzt in dieser Zeit, sind es die neuen Kartoffeln, die nicht nur als Beilage zu Spargel schmecken, sondern auch solo mit Quark und frischen Kräutern. Erdbeeren gibt es zwar schon länger, aber richten Sie sich auch hier auf ein baldiges Saisonende ein, die Vorfreude hält danach 10 Monate an. Jetzt sind Aprikosen, Pfirsich und Nektarinen angesagt. Jede dieser Früchte ein kleines Himmelreich für sich, wenn sie einem nicht unter der Hand wegfaulen. So herrlich dieses Obst auch schmeckt, so schwierig ist es jedes Jahr diese Früchte unversehrt bei Ihnen ankommen zu lassen. Da im ökologischen Anbau weder vorerntig noch nacherntig eine Schalenbehandlung zugelassen ist, kann das Steinobst, insbesondere die Pfirsiche, unter gewissen Umständen sehr schnell faulen. Eine kurze Mail oder ein Anruf und wir schreiben die Ware gut. Sie brauchen uns kein Foto zusenden.

In unseren Gewächshäusern kämpfen die Kulturen mit der Frühsommerhitze. Ab Ende nächster Woche können wir schon die ersten Gurken ernten. Auf die Gurken freuen sich auch die Läuse, die jetzt vereinzelt an den Pflanzen zu vorzufinden sind. Noch sind es allerdings so wenige, dass wir sie, so hoffe ich, mit dem Einsatz von Nützlingen gut bekämpfen können.

Draußen auf den Feldern ist das meiste gesät und gepflanzt. Nächste Woche kommt noch ein Satz Zuckermais dazu dann noch etwas Mangold und einmal Buschbohnen. Damit am Ende alles gut wird muss es regnen, noch ist es viel zu trocken in unserer Region.

„Was blüht denn da“. Viele von Ihnen haben bestimmt dieses Pflanzenbestimmungsbuch im Regal stehen. Dort kann man es auch belassen, denn es blüht fast nichts mehr. Auf den Feldern eine Einöde der Kulturpflanzen rein und sauber gehalten mit Herbiziden. Die Feldränder sind jetzt auch weitgehend abgemäht. In den Weinbergen sieht es nicht besser aus eine sauber gehaltene Rebenmonokultur. Selbst die Obstbaumwiesen werden mit hunderttausend Rasenmähern zum Vorgarten degradiert. Die Wiesen, die früher oft bis in den Juli hinein blühen durften, abgemäht. Zum Verständnis, junges Gras hat einen Energiegehalt für etwa 2 l Milch in der Milchkuhfütterung, altes Gras taugt höchstens nur noch zur Pferdefütterung. Landauf landab werden die Straßenränder gemulcht, bis unsere Welt aussieht wie eine Modeleisenbahnlandschaft. Schön leblos.

Letzte Woche am Sonntag klingelte es früh morgens ganz aufgeregt an unserer Haustüre, es war ein Kunde aus Mühlacker, der mir dann erklärte, dass er auf einem unserer Felder das Flammen-Adonisröschen gefunden hätte. Fast 50 Jahre ökologischer Landbau hinterlassen, neben der Erzeugung gesunder Nahrung, eben auch diese Spuren. Das freut uns, auch wenn mir selbst das Flammen-Adonisröschen aus der Traktorperspektive noch nie aufgefallen ist. Der ebenfalls auf der roten Liste stehende Frauenspiegel, ist auch auf diesem Acker vorzufinden, diese Pflanze fällt schon eher auf, wenn sie nach der Getreideernte das Feld in ein lichtes hellblau taucht.

Ich wünsche Ihnen viel Vorfreude auf die Sommerferien.

Grüße
Michael Braun

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