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KW 21/19

Was tut sich auf dem Hof?

Liebe Kunden/innen.

Es tut sich was auf dem Biohof, und das viel zu viel. Oft so viel, dass einfach zu wenig Zeit am Ende des Tages übrigbleibt, diesen Rundbrief in kürzeren Abständen zu schreiben.

Hätte ich diesen Rundbrief vor zwei Wochen geschrieben, hätte ich über Trockenheit und Dürre geklagt, doch zwischenzeitlich hat es so viel geregnet, dass sich dieses Klagen, zumindest vorläufig, erübrigt. Obwohl es zurzeit ein wenig zu kühl ist, kann man den schon im Frühjahr und Vorjahr gesäten Kulturen, wie Weizen, Gerste und Roggen, beim Wachsen zusehen. Vor drei Wochen säte ich den ersten Zuckermais. Zuckermais ist eine Mimose was Kälte angeht. Erst jetzt, diese Woche, sprießt er durch die Erde der Sonne entgegen. Immer wenn der letztgesäte Zuckermais sichtbar wird, wird ein weiterer Zuckermaissatz bis Mitte Juni gesät. Letzte Woche säte ich noch 1,5 ha Kürbisse. Mangold, rote Beete und Buschbohnen waren zur Aussaat für diese Woche geplant. Doch wie es mit Plänen ebenso ist, muss auch dieser Plan auf die nächste Woche geschoben werden. Nach den heftigen Niederschlägen wird es einige Zeit dauern, bis die Felder wieder befahrbar sind.

Diese Aussaaten mit meinem 36 Jahre alten Deutz haben schon ein meditatives Moment. Vorne brüllt der Motor, hinten rauscht das Gebläse der Sämaschine. Da ist die Welt außen vor, da lenkt nichts ab, kein Radio, kein Handy. Da ist keine Hektik, da dies eine Arbeit ist, die man am besten langsam macht. Es ist eine monotone Arbeit die aber auch absolute Konzentration erfordert. Sind alle Einstellungen richtig getätigt, ist nur noch die gerade Linie das Ziel. Hat man sich dann aber an die Geräuschkulisse gewöhnt, bleibt hier viel Zeit zum Nachdenken, zum Überdenken, Zeit für Ideen. Unsere Mitarbeiter/innen fürchten den Zeitpunkt wenn ich von dieser Auszeit wieder im Büro erscheine.

In unseren Gewächshäusern haben die ersten Kulturen die Flächen geräumt. Letzte Woche pflanzten wir Tomaten und Gurken, diese Woche wird noch Paprika gepflanzt. In den weiteren Gewächshäusern folgen Stangenbohnen und Radieschen den geräumten Kulturen.

Nach dem turbulenten Jahreswechsel, der unseren Betrieb wirklich durcheinander gewirbelt hat, kommen wir wieder in ruhigeres Fahrwasser. Familie Jungclaussen, die bisher die Bereiche Landwirtschaft, Geflügelhaltung, Geflügelschlachtung und den Hofladen verantwortet haben, haben sich zum Jahreswechsel neu orientiert. Die Geflügelhaltung und Geflügelschlachtung haben wir aufgegeben, den Hofladen werden wir im September mit neuer Konzeption neu eröffnen und für die Landwirtschaft streben wir eine Kooperation mit einem jungen Biobauern aus Aurich an. Es tut sich was und das was sich tut, fühlt sich gut an.

Unser Lieferservice entwickelt sich stabil mit einem gesunden organischen Wachstum. Und trotzdem stoßen wir immer wieder an Grenzen, die Wachstumsschmerzen verursachen. Es ist wie in der Pubertät, es tut ein wenig weh erwachsen zu werden. Aber man wird es, ob man will oder nicht und nichts ist peinlicher als in der Pubertät zu verharren und nichts ist schlimmer als den Elan und den Geist der Jungend zu verlieren. Wir versuchen beides zu verhindern.
Für Ende 2019 planen wir eine Erweiterung, um dem Wachstum neuen Raum zu geben. Das ist neben dem üblichen Tagesgeschäft eine weitere, zusätzliche Herausforderung.

Und draußen in der Welt. Am Sonntag sind Wahlen. Wählen Sie. Ich denke Politik sollte immer eine Arbeit auf Zeit sein und keine Arbeit auf Lebenszeit. Ich denke zudem, Politik sollte kein Beruf sein, sondern eine Berufung.

Grüße Michael Braun

Tel.: 07042 9 20 64

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